Mosaik im Umkehrverfahren


Das Umkehrverfahren erstreckt sich über folgende Arbeitsgänge:

1. Sammeln der Steine
2. Erstellen eines Holzrahmens und Schaffung eines Sandbettes
3. Gestalten eines Mosaiks und Behauen der Steine mit Steinbrechmaschine
4. Erstellen eines zweiten Holzrahmens und Zubereitung eines Tonbettes
5. Umsetzen des Mosaiks vom Sandbett ins Tonbett
6. Fixieren der Steine auf der Vorderseite des Mosaiks mit Ton
7. Wenden des Mosaiks, um es schlussendlich in Beton zu giessen
8. Ton auf der Rückseite des Mosaiks entfernen
9. Betonguss
10. Enthüllung

Die folgende Anleitung zum Bau eines Mosaiks im Umkehrverfahren beruht zu einem wesentlichen Teil bezüglich Text und Bild auf Unterlagen von Peter Santschi, dem ich hiermit ein herzliches Dankeschön ausspreche!


1. Sammeln der Steine
Sie sind draussen in der Natur zu finden: In Bachbetten, auf Kiesbänken, in Steinbrüchen, am Strand von Seen und Meeren. Wichtig ist es, das Sammelgut nach Grösse, Farbe, Form und Struktur zu sortieren, um - wieder Maler auf seiner Palette - einen guten Überblick zu haben.

 

2. Erstellen eines Holzrahmens und Schaffung eines Sandbettes
Es wird ein Holzrahmen in der gewünschten Grösse hergestellt und leicht auf ein Brett genagelt. Es empfiehlt sich, zwischen dem Brett und dem Rahmen ein Plastikfolie einzulegen. Danach wird der Rahmen mit Sand gefüllt.
In diesem Sandbett lässt sich das Mosaik gut komponieren mit dem Vorteil die Steine leicht verschieben und auswechseln zu können. Beispiel. Es lässt sich leicht im Sand aus einer Spirale konzentrische Kreise bilden.


3. Gestalten eines Mosaiks und Behauen von Steinen mit einer Steinbrechmaschine
Nun beginnt der kreative Prozess, in dem die gesammelten Steine zu einem Mosaik zusammengefügt werden.
Will man die Steine nicht in ihrer ursprünglichen Form verwenden, weil sie zu gross sind, weil sie nicht die gewünschte Form haben oder weil man lieber eine Bruchfläche zeigen möchte, können sie zum Beispiel mit einer Steinbrechmaschine entsprechend bearbeitet werden.


4. Erstellen eines zweiten Holzrahmens (identisch mit dem ersten Holzrahmen) und Zubereiten des Tonbettes
Es wird ein zweiter Holzrahmen (identisch mit dem ersten Holzrahmen) hergestellt in der gewünschten Grösse hergestellt und leicht auf ein Brett genagelt. Es empfiehlt sich, zwischen dem Brett und dem Ton ein Plastikfolie einzulegen. Nun wird in den Rahmen Ton eingefüllt. Das Tonbett wird nivelliert und mit feinem, trockenem Sand überstreut (ca. 1-2 mm).



5. Umsetzen des Mosaiks vom Sandbett ins Tonbett
Sobald das Mosaik im Sandbett ihren Vorstellungen entspricht, werden die Steine des Mosaiks in den Ton des zweiten Rahmens umgesetzt.  Die Steine müssen zur Verankerung um etwa einen Drittel in das Tonbett versenkt werden.

6. Fixieren der Steine auf der Vorderseite des Mosaiks mi Ton
Wenn die Steine gesetzt sind und die Mosaikrückseite betoniert werden soll, müssen die Steine auf der Vorderseite zuerst fixiert werden, damit auf der Rückseite das Tonbett entfernt werden kann.
Es wird ein zweiter Rahmen  auf den ersten genagelt. Dann streuen wir feinen, trockenen Sand auf den freien Ton und in die Fugen, ca. 1-2 mm hoch.
Nun wird die ganze Fläche mit Wasser besprüht und mit Ton überschichtet bis der Rahmen gefüllt ist. Dann werden eine Plastikfolie und ein Brett auf den Rahmen gelegt und die beiden Bretter mit Schraubzwingen fixiert, damit das Mosaik risikolos gewendet werden kann.

 

7. Wenden des Mosaiks um es schlussendlich in Beton zu giessen

8. Ton auf der Rückseite des Mosaiks enfernen
Nachdem das Mosaik gewendet wurde, wird nun die Tonschicht, in die ursprünglich die Steine gesetzt wurden, entfernt, so dass die Mosaikrückseite zum Vorschein kommt. Das hat mit grösster Sorgfalt zu geschehen. Allenfalls losgerissene Steine müssen aus dem Lehm herausgelesen und wieder in die entstandenen Lücken gesetzt werden. Nach dem Entfernen des Tons wird sämtlicher Sand mit einem Staubsauger aus den Fugen heraus gesogen. Eventuell zurückgebliebene oder mit den Steinen verklebte Tonreste müssen vor dem Betonieren entfernt werden.

9. Betonguss
Zur Zubereitung des Fugenmörtels werden Sand (1-2 mm Korn) und Zement zu gleichen Teilen gemischt und mit Wasser zu einer dicken Suppe angerührt.
Nach der Reinigung und dem Besprühen der Mosaikrückseite mit Wasser wird der Fugenmörtel sorgfältig mit einer Saucenkelle eingegossen. Mit einem Hammer wird der Rahmen beklopft, damit infolge der entstehenden Vibration die Luftblasen entweichen können. Sobald die Steine weitgehend vom Fugenmörtel zugedeckt sind, wird ein Armierungsgitter (10 cm Maschen, 3 mm Drahtdicke) darauf gelegt.
Dann wird ein trockener Mörtel zubereitet (zwei Teile ungesiebter Sand, ein Teil Zement und ein wenig Wasser) und mit einer Pflasterkelle eingefüllt. Das vom Fugenmörtel ausgeschiedene Wasser wird vom trockenen Zementmörtel aufgesogen, wodurch die richtige Konsistenz entsteht.
Ist der Rahmen mit Mörtel gefüllt, wird dieser mit einer Latte flach gestrichen und mit einer Pflasterkelle geglättet. Nun muss man warten, bis der Beton ausgehärtet ist.

10. Enthüllung
Nach einer Wartezeit von zwanzig bis dreissig Stunden wird das Mosaik wieder gewendet, nun die Vorderseite vom Ton befreit und unter dem Wasserstrahl mit einer nicht allzu borstigen Bürste gescheuert. Nun beginnen die Steine wunderbar farbig zu leuchten.